Rotes Thai Curry war schon immer eins meiner absoluten Lieblingsgerichte. Als ich dann in Bangkok war und einen veganen Kochkurs entdeckt habe, musste ich den natürlich direkt machen. An dem Tag haben wir eine bunt gemischte Einführung in die thailändische Küche bekommen – von Kürbis-Hummus, Erdnuss Sate, Pad Thai, Mango mit Sticky Reis bis zu leckerem Thai Curry war alles dabei. Ihr glaubt gar nicht wie vollgegessen ich danach war. Sehr satt und sehr glücklich! 🙂 Im Anschluss haben alle Teilnehmer ein Kochbuch bekommen. Das rote Thai Curry habe ich inzwischen allerdings schon so oft nachgekocht, dass ich das Rezept schon auswendig kann 😀
Ich habe auch schon viele andere Rezepte ausprobiert – die meisten waren zwar auch echt lecker aber dieses ist und bleibt das authentischste Thai Curry, das ich bisher gegessen habe. Was das Geheimnis der thailändischen Küche ist und was dieses Rezept so gut macht, erfahrt ihr weiter unten 🙂
Was macht ein authentisches Thai Curry aus?
Um authentisches Thai Curry zu kochen, nehme man als erstes einen Wok! Da macht das Kochen direkt mehr Spaß und es schmeckt vieel thailändischer! ;D – Na gut, zur Not könnt ihr natürlich auch eine Pfanne nehmen.
Das wichtigste am Thai Curry ist natürlich die Curry Paste selbst. Ich kaufe diese immer im Asia Laden – am besten natürlich beim Thailänder. Die Curry Pasten, die man standardmäßig im Supermarkt findet sind zwar auch lecker, aber es fehlt meiner Meinung nach das gewisse Etwas. Eine gute Curry Paste enthält typischerweise Chili, Zitronengras, Ingwer, Knoblauch, Schalotten, Kaffir Limettenblätter, Korianderwurzel sowie Gewürze wie Kümmel, Coriander und Kurkuma. Mit etwas Zeit und Geduld könnt ihr die Curry Paste natürlich selbst herstellen. Da die meisten Zutaten aber schwierig aufzutreiben sind und die Herstellung mit viel Zeitaufwand verbunden ist, kaufe ich sie meistens einfach. Achtet hierbei darauf, dass keine Shrimp-Paste oder anderen tierischen Bestandteile in der Curry Paste sind!
Außerdem ist die Reihenfolge wichtig, in der man die Zutaten in den Wok wirft. Ich kenne viele Rezepte, bei denen die Curry Paste in die Kokosmilch eingerührt wird. „No, no, no! Never do that“ – um meinen thailändisches Kochkursleiter zu zitieren. Die Curry Paste muss ZUERST in das heiße Öl gegeben werden, damit sich der Geschmack richtig entwickeln kann. Dann wird das Tofu und das Gemüse angebraten und erst anschließend (!) wird alles mit Kokosmilch abgelöscht.
Rotes, gelbes und grünes Thai Curry – Was sind die Unterschiede?
Bei rotem, gelben und grünem Thai Curry unterscheiden sich nicht nur die Farben voneinander – der Geschmack und vor allem die Schärfe ist auch sehr unterschiedlich. Das liegt daran, dass der Curry Paste unterschiedliche Zutaten beigefügt werden. Gelbes Curry ist dabei das cremigste und mildeste der drei und erinnert teilweise schon an indisches Curry dank dem zugefügten Kurkuma. Rotes Curry ist für gewöhnlich schon etwas schärfer, durch die roten Chilis in der Curry Paste. Grüne Curry Paste ist dagegen mit frischen grünen Chilis gemacht. Daher ist grünes Chili das schärfste der drei und nur für die ganz hartgesonnen unter uns etwas 🙂 Ich mag am liebsten das rote Thai Curry, da es sehr aromatisch, würzig und etwas cremig ist, aber gleichzeitig nicht allzu scharf.
Welche Zutaten gehören in ein authentisches Thai Curry?
Hier sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Selbst in Thailand unterscheiden sich die Zutaten von Restaurant zu Restaurant. Am meisten verwendet werden Zwiebeln, Karotten, Kartoffeln, Paprika, Pak Choy und Bambussprossen. Ich experimentiere aber sehr gerne herum z.B. mit Süßkartoffeln, Kichererbsen, Spinat, Zucchini, Aubergine, grünen Bohnen, Tempeh statt Tofu und so weiter…Es gibt unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Wichtig ist, dass ihr es mit den Zutaten nicht übertreibt und nicht zu viele verschiedene Dinge miteinander mischt. Dann lieber öfter Thai Curry kochen und so einfach mehrere Kombinationen testen 🙂
So was ist denn jetzt das Geheimnis der thailändischen Küche? Warum schmeckt alles so einzigartig gut? Das liegt daran, dass in fast jedem Gericht der Thai Küche alle 5 Geschmacksrichtungen ausbalanciert werden – sauer, süß, salzig, bitter und scharf sind überall herauszuschmecken und ergänzen sich gegenseitig zu dem wundervollen Geschmack, den man aus thailändischen Gerichten kennt. Beim Abschmecken hilft es, einzeln durch die verschiedenen Geschmacksrichtungen zu gehen und zu schauen, ob jede ausreichend rauszuschmecken ist und gegebenenfalls noch nachzuwürzen.
Authentisches Thai Curry
Zutaten
- 2 EL Kokosöl
- 2-4 EL Currypaste
- 1 Zwiebel
- 150 g Tofu
- 1 Paprika
- 1 Dose Kokosmilch
- 3 EL Sojasauce
- 2 TL Rohrohrzucker
- ca. 200 g Süßkartoffel
- 100 g Spinat
- 0,5 Dose Kichererbsen
- 2 EL Limettensaft
Anleitungen
- Als erstes das Öl in einem Wok oder in einer Pfanne erhitzen. Je nach gewünschter Schärfe 2EL (mild) bis 4EL (scharf) der Currypaste dazu geben. Achtung, das spritzt meistens ganz schön ?
- Zwiebel, Paprika und Süßkartoffel in grobe Stücke und Tofu in Würfel schneiden. Dann die Zwiebel zu der Curry Paste geben und glasig braten.
- Als nächstes den Tofu hinzugeben und leicht knusprig bzw goldbraun braten.
- Dann die Paprika dazu geben, kurz weiterbraten und dann alles mit Kokosmilch ablöschen. Zusätzlich die Dose dann zur Hälfte nochmal mit Wasser auffüllen und auch das in den Wok geben.
- Sojasauce und Zucker einrühren und dann die Süßkartoffelstücke, den Spinat und die Kichererbsen dazu geben. Das Curry köcheln lassen bis die Süßkartoffeln weich sind.
- Zum Schluss noch einen Schuss Limettensaft reingeben und abschmecken. Wie beschrieben, sollten alle fünf Geschmacksrichtungen ausbalanciert sein: salzig, sauer, bitter, süß und scharf. Ist es noch nicht salzig genug, noch etwas Sojasauce hinzugeben. Fehlt Säure, noch etwas mehr Limettensaft usw.